Einführung

Gott, mein Vater, ich habe mir heute morgen Zeit genommen, Zeit zum Hiersein, Zeit zum Nachdenken, Zeit zum Beten. Ich versuche, zur Ruhe zu kommen:

Ich sitze bequem und entspannt.

Ich denke an alle, die in dieser Zeit in der Verbindung des Gebetes mit mir sind. Ich denke an alle Einsamen und Kranken. Ich schließe die Augen und konzentriere mich auf meinen Atem. Er geht langsam und regelmäßig: Ein und aus, ein und aus, ein und aus.

Kurze Stille

Ich lasse mit jedem Atemzug all das los, was mich beschäftigt, und komme innerlich zur Ruhe.

Kurze Stille

Jetzt bin ich ganz da und offen für diese Betrachtung.

Laudate omnes gentes GL 386

Evangelium des Tages nach Johannes 13,21-33.36-38

Nach diesen Worten war Jesus im Innersten erschüttert und bekräftigte: Amen, amen, das sage ich euch: Einer von euch wird mich verraten. Die Jünger blickten sich ratlos an, weil sie nicht wussten, wen er meinte. Einer von den Jüngern lag an der Seite Jesu; es war der, den Jesus liebte. Simon Petrus nickte ihm zu, er solle fragen, von wem Jesus spreche. Da lehnte sich dieser zurück an die Brust Jesu und fragte ihn: Herr, wer ist es? Jesus antwortete: Der ist es, dem ich den Bissen Brot, den ich eintauche, geben werde. Dann tauchte er das Brot ein, nahm es und gab es Judas, dem Sohn des Simon Iskariot. Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, fuhr der Satan in ihn. Jesus sagte zu ihm: Was du tun willst, das tu bald! Aber keiner der Anwesenden verstand, warum er ihm das sagte. Weil Judas die Kasse hatte, meinten einige, Jesus wolle ihm sagen: Kaufe, was wir zum Fest brauchen!, oder Jesus trage ihm auf, den Armen etwas zu geben. Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, ging er sofort hinaus. Es war aber Nacht. Als Judas hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist in ihm verherrlicht. Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen, und er wird ihn bald verherrlichen. Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ihr werdet mich suchen, und was ich den Juden gesagt habe, sage ich jetzt auch euch: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen. Simon Petrus sagte zu ihm: Herr, wohin willst du gehen? Jesus antwortete: Wohin ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen. Du wirst mir aber später folgen. Petrus sagte zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich hingeben. Jesus entgegnete: Du willst für mich dein Leben hingeben? Amen, amen, das sage ich dir: Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.

 

Schweige und höre GL 433

Psalm 71

Herr, ich suche Zuflucht bei dir.

Laß mich doch niemals scheitern!

Reiß mich heraus und rette mich in deiner Gerechtigkeit, wende dein Ohr mir zu und hilf mir!

Sei mir ein sicherer Hort, zu dem ich allzeit kommen darf. Du hast mir versprochen zu helfen; denn du bist mein Fels und meine Burg.

Herr, mein Gott, du bist ja meine Zuversicht, meine Hoffnung von Jugend auf.

Vom Mutterleib an stütze ich mich auf dich, vom Mutterschoß an bist du mein Beschützer; dir gilt mein Lobpreis allezeit.

Mein Mund soll von deiner Gerechtigkeit künden und von deinen Wohltaten sprechen den ganzen Tag; denn ich kann sie nicht zählen.

Gott, du hast mich gelehrt von Jugend auf, und noch heute verkünde ich dein wunderbares Walten.

Zeit der Stille, um den Text zu meditieren

Lobgesang des Zacharias (GL 617,2)

Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels!

Denn Er hat Sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen.
          Er hat uns einen starken Retter erweckt
          im Hause Seines Knechtes David.
So hat Er verheißen von alters her
durch den Mund Seiner heiligen Propheten.
          Er hat uns errettet vor unseren Feinden
          und aus der Hand aller, die uns hassen.
Er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet
und an Seinen heiligen Bund gedacht,
an den Eid, den Er unserem Vater Abraham geschworen hat.
          Er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit,
          Ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit
          vor Seinem Angesicht all unsere Tage.
Und du Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen,
denn du wirst dem Herrn vorangehen
und Ihm den Weg bereiten.
          Du wirst Sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken
          in der Vergebung seiner Sünden.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes
wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,
          um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes
          und unsere Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.

Ehre sei dem Vater und dem Sohne

und dem Heiligen Geiste.

          Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit

          und in Ewigkeit. Amen.

Vater unser

Segensgebet

Gott unser Vater, ich beginne diesen Tag mit dir. Ich will alles, was unsere Welt belastet vor dich bringen. Heute bringe ich dir diese Krankheit, die deine Menschen sterben lässt und uns alle verunsichert. Segne alle Kranken und alle, die sich um sie kümmern. Segne unsere Politiker und Wissenschaftler, damit sie gute Wege finden, damit wir den Kampf gegen diese Krankheit gewinnen können. Lass uns nicht den Mut verlieren.

Das alles und auch alles, was mir selbst am Herzen liegt, bringe ich vor dein Kreuz, damit du uns alle davon erlöst.

So bitten wir dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Meine Hoffnung und meine Freude GL 365