Entstehung unserer Kirchengemeinde

Eine Gemeinde wächst heran

Wir schauen zurück auf die Zeit nach dem Kriege. Wie andernorts nahm durch den Zuzug der vielen Heimatvertriebenen nach dem zweiten Weltkrieg der katholische Bevölkerungsanteil auch in Oberlenningen und den Nachbarorten bedeutend zu. Im Gasthof „Lamm“ in Oberlenningen wurden seit Dezember 1945 die Gottes­dienste für die Katholiken aus Ober- und Unterlenningen, Gutenberg, Brucken, Owen und Erkenbrechtsweiler abgehalten. Im Jahr 1947 zählte die Ge­meinde bereits 1OOO Katholiken, die zu der katholischen Stadtpfarrei
 
St. Ulrich in Kirchheim gehörten und von da aus pastoriert werden mussten.
 
Der Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus wurde immer stärker. Im Oktober 1947 stellte die Firma Scheufelen einen Platz innerhalb des Betriebsgeländes unentgeltlich auf Zeit zum Bau einer Notkirche zur Verfügung.
 
Mit vorbildlicher Opferwilligkeit haben die Katholiken des Lenninger Tales, meist Heimatvertriebene, einen großen Teil der Baukosten durch Spenden zum Bau der Notkirche aufgebracht. Am 17. April 1949 fand die Weihe der Notkirche
 
St. Maria in Oberlenningen statt. Am 9. Oktober 1951 erhielt Oberlenningen eine eigene Seelsorgestelle und in Kurat Josef Scheible einen eigenen Geistlichen.
 
Die Anzahl der Katholiken im Lenninger Raum wuchs ständig und die Notkirche mit ihren 240 Sitzplätzen konnte bei Gottesdiensten schon bald nicht mehr die Gläubigen aufnehmen. Sie zeigte auch Bauschäden, so dass ein neues Gemeindezentrum mit einer Kirche geplant werden musste. Mit der Planung wurde schon im Jahr 1962 unter dem damaligen Geistlichen, Kurat Josef Aierstock, begonnen.
 
Die Zahl der Katholiken wuchs bis 1966 auf ca. 2.O00 an. In einer Baulandumlegung in Oberlenningen wurde von der Gemeinde ein Baugrundstück für den Kirchenbau erworben. Zur Finanzierung hatte die katholische Seelsorgestelle Oberlenningen beträchtliche Rücklagen gebildet. Der dazu gegründete Kirchenbauverein hat allein in 4 Jahren die Summe von
 
DM 40.000,-- gesammelt. Die Mutterkirchengemeinde Kirchheim gab einen hohen Beitrag, von der Diözese Rottenburg und vom Bonifatiusverein kamen hohe Zuschüsse, und zur Einweihung spendete die Firma Scheufelen einen beträchtlichen Geldbetrag.
 
Unter den Gemeindegliedern zeigte sich ein großes Interesse an der baldigen Fertigstellung des Gemeindezentrums. Soweit wie möglich haben die Lenninger Katholiken während des ganzen Baus in freiwilliger Arbeitsleistung mitgeholfen. Den Männern und Frauen, die in selbstlosem Einsatz am Bau mitgearbeitet haben - viele davon sind nicht mehr unter uns - gebührt unser aufrichtiger Dank.
 
Begonnen wurde mit dem Bau am 1. Juni 1966. Auf 16. Oktober 1966 erhob Bischof Carl Josef Leiprecht die Teilgemeinde zur selbständigen Pfarrverweserei und auf Weihnachten 1967 zur Pfarrei St. Maria in Oberlenningen unter dem damaligen Kuraten und langjährigen Pfarrer Herbert Meid. Im Mai desselben Jahres war die Grundsteinlegung für die neue Kirche. Am 16. Dezember 1967 wurde die Kirche von Bischof Carl Josef Leiprecht eingeweiht. Voll Freude und Dankbarkeit beging die Gemeinde diesen Festtag. Kirche und Gemeindezentrum wurden jetzt mit Leben erfüllt beim gemeinsamen Beten und Feiern.
 
In den Teilgemeinden Owen und Hochwang/Erkenbrechtsweiler bemühten sich die Kirchenbauvereine und die Gläubigen weiter um eigene Gottesdiensträume, Am 16. Mai 1976 konnte in Owen das neu erbaute Gemeindezentrum St. Peter eingeweiht werden.
 
Nach 21 Jahren als erster Pfarrer der kath. Kirchengemeinde St. Mariä Oberlenningen verließ Pfarrer Herbert Meid im Oktober 1986 die Pfarrgemeinde, um in St. Wolfgang, Ellwangen eine neue Stelle anzutreten.
 
Am 15. August 1987 durfte die Gemeinde Pfarrer Hubert Barth als ihren neuen Seelsorger begrüßen. Er hat sich dafür eingesetzt, daß für die Katholiken aus Erkenbrechtsweiler und Hochwang im Jahr 1995 das Gemeindehaus St. Josef in Hochwang erbaut wurde. Hubert Barth war der Pfarrer, der die “Frohbotschaft“ im Wort und im Lied verkündete. Die ‘Verkündigung im Lied“ von Pfarrer Barth und die Lieder mit seinen Kinderchören sind für die Gemeinde auf Tonträgern erhalten.
 
Für Pfarrer Barth und die ganze Gemeinde war die Anschaffung einer Pfeifenorgel eine große Freude. Am 15. Oktober 2000 wurde die “Königin der Instrumente“ in der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt eingeweiht. Sie ist eine “Königin“ im Kirchenraum und steht im Dienst der Gemeinde und des Gemeindegesangs und erklingt bei allen Anlässen zur größeren Ehre Gottes.
 
Zum 30. Juni 2006 beendete Pfarrer Hubert Barth seinen priesterlichen Dienst und ging in den wohlverdienten Ruhestand.
 
Am 1.12.2006 wurde Pfarrer Christoph Blaschynski als Pfarrer der Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt eingesetzt. Wegen Krankheit musste Pfarrer Blaschynski schon nach kurzer Zeit (im Januar 2007) seinen Dienst in unserer Kirchengemeinde aufgeben. Pfarrer Blaschynski starb am 4. Juli 2008
 
2.09.2007

Walburga Ponherr